Tiefe Hirnstimulation zur Behandlung des Tourette-Syndroms: Neue Studie an der MH in Hannover

Die Tiefe Hirnstimulation ist eine moderne operative Behandlung, bei der dem Patienten Elektroden ins Gehirn implantiert werden, um neurologische oder psychiatrische Erkrankungen wie M. Parkinson, Zittern, Dystonie, Zwangsstörung und Kopfschmerz zu behandeln. Das populär Hirnschrittmacher genannte System führt durch minimale elektrische Impulse zu einer Stimulation eng umgrenzter Hirnareale und kann dadurch krankheitsbedingte Fehlsteuerungen des Gehirns korrigieren. Weltweit wurden in den letzten Jahren ca. 50.000 Patienten mit einem solchen Hirnschrittmacher operativ behandelt.

Seit wenigen Jahren mehren sich Hinweise, dass die Tiefe Hirnstimulation auch für Patienten mit schwerem Tourette-Syndrom, bei denen andere Therapien erfolglos blieben, eine sinnvolle und wirksame Behandlungsalternative darstellt. An der Medizinischen Hochschule Hannover wird nun unter Leitung von Frau Prof. Dr. Kirsten Müller-Vahl (Klinik für Psychiatrie, Sozialpsychiatrie und Psychotherapie) und Herrn Prof. Dr. Joachim Krauss (Neurochirurgische Klinik) eine Studie zur Tiefen Hirnstimulation bei Menschen mit schwerem Tourette-Syndrom durchgeführt. Die Studie soll klären, ob, in welchem Ausmaß und bei welchen Symptomen die Tiefe Hirnstimulation bei Patienten mit Tourette-Syndrom wirksam ist.

Volljährige Patienten, bei denen ein ausgeprägtes Tourette-Syndrom besteht, können sich zur Beratung hinsichtlich einer Tiefen Hirnstimulation und einer Studienteilnahme mit uns in Verbindung setzen (Tel.: 0511-5323551, E-mail: mueller-vahl.kirsten@mh-hannover.de) oder einen persönlichen Vorstellungstermin in unserer Tourette-Sprechstunde (Tel.: 0511-5323551) vereinbaren.